Kraniche und Pfauen in der japanischen Kunst
Poster und Kunstdrucke zeigen die Rolle des Kranichs und anderer Vögel in der Geschichte Nippons
Tiere spielen in der japanischen Kultur eine wichtige Rolle. Schon Märchen und Legenden sind reich an tierischen Wesen – von heimischen Tieren bis hin zu Fabelwesen. Sie prägen bis heute japanische Traditionen, Religion und Popkultur. Zahlreiche Tiere werden in Japan als heilig verehrt. In Kunstdrucken, der Malerei und im Holzschnitt sind die Tiere aufgrund ihrer Symbolik oder Aufgrund ihrer Schönheit ein häufiges Motiv. In unserem Shop gibt es eine große Auswahl der besten japanischen Malerei als Poster in Kunstdruckqualität.
Kranich – der Vogel des Glücks
Der Kranich hat in vielen Kulturen eine zentrale Bedeutung. Schon in der Mythologie gilt er als Glücksbringer. Auf altägyptischen Grabplatten ist er genauso zu finden, wie in russischen Märchen. Seinen Namen als „Vogel des Glücks“ soll der Kranich in Schweden bekommen haben. Dort läuten die ersten Kraniche im Frühjahr das Ende des Winters und der dunklen Jahreszeit ein.
In Japan wurde er zum Nationalvogel ernannt und daher auch verehrt. Als monogames Tier steht der Kranich für Treue und ein langes Leben. Deshalb ist er auch auf vielen Hochzeits-Kimonos abgebildet. Als Zeichen des Glücks zieren tanzende Kraniche außerdem den 1000-Yen-Schein. In einer Legende heißt es, wer 100 Papierkraniche faltet, der hat einen Wunsch bei den Göttern frei.
Im Nationalpark der Nordinsel Hokkaido kann man eine besondere Art, die Mandschurenkraniche, bestaunen. Sie sind stark vom Aussterben bedroht.
Im Kushiro-Nationalpark ist die Population von zwischenzeitlich nur noch 30 auf 900 gestiegen.
Kraniche gehören wie Störche und Reiher zu den sogenannten Schreitvögeln. Wie die meisten Vögel dieser Art, sind die Mandschurenkraniche für ihre Leidenschaft zum Tanzen bekannt. Dabei breiten sie ihre Flügel aus, schreiten grazil mit ihren langen Beinen voran und bewegen den Kopf nach unten und wieder nach oben. Biologen gehen davon aus, dass der Tanz der Balz dient und den Zusammenhalt der Partner fördert. Denn Kraniche bleiben ihr Leben lang bei einem festen Partner.
Kraniche in der japanischen Kunst
Nicht nur auf Geldscheinen oder Kimonos, sondern auch in zahlreichen Kunstwerken spielen Kraniche eine wichtige Rolle. Zentrale Bedeutung haben die berühmten „7 Kraniche“ von Ogata Kōrin. Der Maler und Lackkünstler gilt als einer der wichtigsten Verteter der japanischen Kunstrichtung Rinpa.
Der Begriff Rinpa geht dabei auf das zweite Zeichen von Kōrins Namen zurück und bedeutet wörtlich „Rin-Schule“. Viele seiner Werke sind heute Nationalschätze der japanischen Regierung und gelten als wichtige Kulturgüter Japans. Kōrin (1658-1716) war Sohn eines wohlhabenden Tuchhändlers. Als das Geschäft seines Vaters geschlossen wurde, war er gezwungen als professioneller Künstler zu arbeiten.
Kōrin hatte einen dekorativen Stil. Er arbeitet in vielen Werken mit seinem jüngeren Bruder, einem Keramik-Künstler und Maler zusammen. Bei Lackarbeiten verwendete Kōrin häufig Weißmetalle und Perlmutt. Die goldenen Hintergründe auf Gustav Klimts Bildern sollen von Ogata Kōrin inspiriert gewesen sein.
Einer der letzten Verteter der Kunstrichtung Rinpa war Kamisaka Sekka (1866-1942). Er wurde als Sohn einer Samurai-Familie in Kyoto geboren. Seine Talente für Kunst und Design wurden früh erkannt. Sekka arbeitete in Lack und mit zahlreichen anderen Materialien. Als die traditionellen japanischen Stile nicht mehr modern waren, wurde Sekka von japanischen Regierung nach Glasgow geschickt, wo er stark vom Jugendstil beeinflusst wurde.
Er versuchte japanische Kunst für den Westen attraktiver zu machen. Während seine Motive eher traditionell blieben, wirkte seine Kunst in der Gesamtheit doch moderner. Er verwendete vor allem helle und knallige Farben mit auffälligen Mustern, die seinen Bildern eine fast dreidimensionale Wirkung verliehen. Momoyogusa („Eine Welt der Dinge“) gilt als Sekkas Meisterwerk im Holzschnitt.
Der dreibändige Satz entstand zwischen 1909 und 1910. Die 60 Bilder zeigen eine Vielfalt von Landschaften, Figuren und klassischen Motiven. Sie zeigen die Verschmelzung des traditionellen Rinpa-Stils mit Sekkas modernen Elementen.
Der Pfau in der japanischen Kunst
Ein Maler, der sich in seinen Kunstwerken vor allem Blumen und Vögeln widmete, war Ohara Koson (1877-1945). In Holzschnitten entstanden zunächst zahlreiche Blumenbilder. Er widmete sich kurzzeitig der Malerei, bevor er wieder zu den Drucken zurückkam und sich auf die klassischen Motive von Blumen und Vögeln konzentrierte. Seine Werke waren vor allem im Ausland gefragt. Ohara Koson ist bekannt für einen modernen Ukiyo-e-Stil („Bilder der fließenden Welt“). Die Bilder zeigen das Lebensgefühl und Weltsicht des aufkommenden Bürgertums in Japan. Der Stil hat im Westen vor allem Impressionen und Expressionisten inspiriert – darunter u.a. Vincent van Gogh und Claude Monet.
Der Pfau – Symbol des Himmels
Der Pfau ist ein oft verwendetes Motiv in Kunst, Literatur und Geschichte der letzten Jahrhunderte. Auch in vielen Religionen spielt der Pfau eine große Rolle. Genauso prächtig wie seine prächtigen Federn sind auch die Attribute, die ihm zugeschrieben werden. Er steht als Symbol für Macht, Stärke, Reichtum, Liebe, Unsterblichkeit und Schönheit. Der Pfau ist als Paradiesvogel auch Symbol des Himmels, der Seligkeit und des Glücks.
Der männliche Pfau ist vor allem bekannt für sein spektakuläres Federkleid. Um in der Balz die Weibchen zu beeindrucken, stellt der Pfau seine rund 150 Federn auf und lässt sie zittern. Nur die Augen am Ende der Federpracht sind fast komplett still und scheinen dadurch hervorzutreten. Forscher haben herausgefunden, dass nicht nur die Optik, sondern auch die Bewegung entscheiden ist. Denn beides scheint den Weibchen gutes Erbgut zu signalisieren, das sie für den Nachwuchs nutzen möchten.